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Das Felsenmeer bei Reichenbach

Das Felsenmeer
Das Felsenmeer

Der Überlieferung nach entstand das Felsenmeer durch den Streit zweier Odenwald-Riesen. Der eine hauste auf dem Feldberg, der andere ganz oben auf dem Hohenstein. Der bewarf nun in seiner Wut den Felsberger mit einer Unmenge riesiger Steine, die den Gegner schließlich unter sich begruben. Und unter diesem Meer aus Granitsteinen liegt er noch heute. Stößt man dort mit dem Fuß kräftig auf den Boden, so kann man den Riesen noch stöhnen hören. (entnommen dem "Hessen-Lexikon")


Sollten Sie dieser Entstehungsvariante keinen Glauben schenken, so lesen Sie doch meinen Exkursionsführer (Teil I):

"Eine Besonderheit soll noch erwähnt werden. Sie machte den Odenwald bereits für die Römer vor 1700 Jahren interessant. Es ist die sogenannte Wollsackverwitterung. Das Felsenmeer bei Reichenbach ist ein Ergebnis dieser Verwitterungsform.

 

Phasen der Entstehung des Felsenmeeres:

 

1.     Das bestimmende Gestein ist ein dunkler Quarzdiorit (Melaquarzdiorit). Er entstand in der Tiefe (ca. 12 – 15 km) als Terrane (Krustenblöcke), die heute auch den Odenwald bilden, zusammenstießen (vor etwa 380 bis 340 Millionen Jahren). Zur Erinnerung: Variszische Gebirgsbildung!

2.     Dieser Quarzdiorit brauchte ca. 10 Millionen Jahre, um sich tief unter der Erde abzukühlen. Der Gesteinskörper schrumpfte dabei und es entstanden Risse.

3.     In der Erdmittelzeit (Mesozoikum) überflutete das Meer das Gebiet des heutigen Odenwaldes. (Größte Ausdehnung des Weltmeeres während der Kreidezeit - Ursache: Alpidische Gebirgsbildung.) Die Ablagerungen waren kilometerdick.

4.     Die Abtragung dieser Deckschichten dauerte wiederum Millionen Jahre und reichte ins Tertiär. Vor 50 Millionen Jahren brach der Oberrheingraben ein und der Odenwald wurde gehoben. Das Gestein, der Melaquarzdiorit, lag jetzt an der Erdoberfläche. In der Tertiärzeit bei einem warmen, subtropisch-tropischen Klima vergrößerten sich die vorhandenen Risse durch Temperaturunterschiede zu Spalten und Klüften. Hier wirkte unter Mitwirkung des Wassers dann die chemische Verwitterung. Diese chemische Verwitterung reichte tief in die Erde. Auch wirkte die Verwitterung von außen in das Innere der Gesteinsblöcke. Bei diesem Prozess wurden die Kanten der Blöcke gerundet. Es entstand der typische „Wollsack“. Das feine Verwitterungsmaterial, welches jetzt in den Klüften entstand, wurde vom Regen fortgeführt.

5.   Während der letzten Kaltzeit, der Weichsel-Kaltzeit (auch als Würm-Kaltzeit benannt), war der Odenwald frei von Gletschern. Aber aufgrund der tiefen Temperaturen (etwa zu vergleichen mit dem heutigen grönländischen Klima vor dem Gletschereis) war der Boden ständig vereist (Dauerfrostboden oder Permafrost). In dem kurzen kühlen Sommer taute der Boden nur oberflächlich auf. In den Klüften und Spalten sammelte sich das Wasser, das nachts bei Minus-Temperaturen gefror und den Stein weiter 'sprengte' (Frostverwitterung – Spaltenfrost).

Das Schmelzwasser führte den Grus weg. Mit dem Ende der letzten Kaltzeit setzte eine Erwärmung ein und ließ den Dauerfrostboden tiefgründig auftauen. Die Gesteinsblöcke kamen ins Rutschen und bildeten gewaltige Blockmeere.

 

Diese Wollsackverwitterung kannst du auch an vielen anderen Stellen im Odenwald finden. Die Felsburgen auf den Berghöhen (z. B. Tromm, Götzenstein, Seibertstein – Neunkircher Höhe) sind Ergebnisse dieser Verwitterungsform. Der Name für diese Verwitterung? Schau dir die nächsten Bilder an. Mit Fantasie kannst du übereinander liegende Säcke deuten.

Und die Römer? Sie nutzten bereits damals die durch die Verwitterung vorgegebenen Klüfte und spalteten mit Hilfe von Keilen den Stein. Auch Steinsägen kamen bereits zum Einsatz. Die großen Blöcke bildeten wertvolles Baumaterial und wurden auf dem Landweg zum Rhein und dann auf speziellen Lastkähnen flussabwärts bis nach Mainz und weiter auf der Mosel bis nach Trier gebracht. (Dies ist nur eine vermutete Annahme, da keinerlei Funde oder Schriftzeugen vorliegen.)

Berühmt ist die Riesensäule im Felsenmeer. Römische Steinmetze schufen die 9,39 m lange und (geschätzte) 28 Tonnen schwere Säule. (Zum Vergleich: 1 Kleinwagen wiegt ca. 1 Tonne.)

Wahrscheinlich war sie für eine römische Basilika in Trier bestimmt. Sie bildet heute einen Anziehungspunkt im Naturpark Odenwald."

(Um ein Bild zu vergrößern, klicken Sie drauf!)


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