Kalender - Hessen:

 

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Im Januar heißt mein Kalenderblatt: Schnee-Geschichten


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Geschichten vom Wandern im Oktober

Nebel-Geschichten im November

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Schnee- Geschichten

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von Joachim Größer  (2012)

 

Was denken Sie, wenn Sie das Wort „Schnee“ hören? Klar – Winter, Winterwald, Wintersport, vielleicht noch Weihnachten oder Ski oder …

Na ja, Sie wissen schon, worauf ich hinaus will. Schnee gehört zum Winter; gehört zum Januar, denn dann haben wir Hochwinter. Aber Schnee fiel nicht nur im Hochwinter, sondern auch im Hochsommer - im August. So berichteten alte Chroniken, dass das Korn durch solch Kälteeinbruch vernichtet wurde und große Hungersnot übers Land kam. Diese Zeit, in der es bedeutend kälter war, als es heute - in der Jetztzeit - ist, nennen die Meteorologen und Klimaforscher die „kleine Eiszeit“. Sie umfasst etwa den Zeitraum von 1600 bis 1850. Besonders von etwa 1750 bis 1850 war der Monat Januar bedeutend kälter als normal. Dazu passt auch diese Meldung aus dem Jahre 1780: An einem Januartag dieses Jahres 1780 herrschte in Petersburg (Russland) eine Lufttemperatur von – 43,6° C. Nachts kam es zu einem Wetterumschwung und damit zu einer Erwärmung von fast 50° C. Die Lufttemperatur stieg auf + 6° C. Unglaublich aber wahr: In dieser Nacht erkrankten 40.000 Menschen. Ganz Petersburg hustete und nieste!

Der berühmte Polarforscher Fridtjof Nansen machte so „nebenbei“ eine interessante kleine Entdeckung. 1893 bis 1896 war er mit der „Fram“ zum Nordpol unterwegs. Von einem bestimmten Breitengrade an war bei jedem der 12 Expeditionsteilnehmer plötzlich der Schnupfen verschwunden. Auf der Rückfahrt, von dem gleichen Breitengrade an, hustete und nieste man wieder auf der „Fram“. Grund für dieses Phänomen? An Schnupfen leiden wir, wenn die Schnupfenbakterien unsere Nasenschleimhäute zur Entzündung bringen. Ist es zu kalt, kapseln sich die Bakterien ein – wird es wärmer, „tauen“ die Bakterien wieder auf und wir haben „laufende Nasen“.

Was lehrt uns das? Genau: Wenn es kalt ist, ab hinaus ins Freie! Dann haben Bakterien keine Chance! Und wo ist es im Odenwald besonders kalt? Das weiß doch jedes Kind: auf den Bergen. Nun ist der Odenwald zwar nur ein Mittelgebirge mit durchschnittlichen Bergeshöhen von 200 bis 500 m. Aber einige der Odenwaldberge ragen über diese 500 m hinaus. Da wären z. B.  zu nennen:

                           1. der Katzenbuckel (626 m)

                           2. die Neunkirchner Höhe (605 m)

                           3. der Hardberg (593 m)

                           4. die Stiefelhöhe (589 m)

                           5. die Tromm (577 m)

Und wenn es in der Rheinebene regnet und selbst in Rimbach, der Ort liegt 174 m ü. NN, der Schnee in Regen übergeht, die Tromm wird weiß – schneeweiß!

Also haben die Gemeinden, die Anteil an den hohen Bergen haben, Langlauf-Loipen gespurt – natürlich nur bei mehr als 20 cm Schneehöhe. Auf der Tromm gibt es dann 5 Loipen. Die kürzeste beträgt 1,5 km, die längste 8 km. Hier können Sie sich dann austoben und den Bakterien ein Schnippchen schlagen.

Ist Ihnen Langlauf zu anstrengend? Frönen Sie lieber dem alpinen Skisport? Selbst da können Sie im Odenwald Ihrer Leidenschaft nachgehen. In Beerfelden (jetzt Oberzent), die Stadt wirbt mit dem „Titel“ höchst gelegenste Stadt im Odenwald (330-540 m ü. NN), ist dies möglich. Unweit dieses Städtchens befindet sich die Sensbacher Höhe mit Loipen und Pisten, die sich ausgezeichnet für eine Abfahrt eignet. Für die Faulen gibt es Ski-Lifte (450 m lang), und wenn Frau Holle zu wenig geschüttelt hat, moderne Schneekanonen ergänzen das fehlende Weiß! Flutlicht und Pistenbullys sind ebenfalls vorhanden.

Na, wäre das etwas für Sie? Nein, Sie gehen lieber mit Ihren Kindern rodeln – natürlich auf einem Nordhang. Warum auf einen Nordhang? Na – das weiß doch wieder jedes Kind! Da bleibt der Schnee doch viel länger liegen!!!

Warum eigentlich? Ja, weil … Ja, warum denn nun?? Weil die Sonne da nicht hinkommt?! Na ja, das wäre nur so bissel „halbrichtig“. Die richtige Antwort wäre: Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist für die unterschiedliche Erwärmung verantwortlich. Merke: Je spitzer der Einfallswinkel desto geringer ist die Erwärmung der Oberfläche.

So – genug der sogenannten Schulweisheiten.

Gibt es eigentlich im Odenwald Orte mit Schnee im Namen? Da fällt mir nur die „Schneeburg“ im Mörlenbacher Ortsteil Ober-Liebersbach ein. Die „Schneeburg“ ist eine Gaststätte – nur warum Schneeburg? Ober-Liebersbach liegt etwa 250 m ü.NN und damit fällt dort im Winter garantiert mehr Regen als Schnee.

Im Mörlenbacher Heimatbuch fand ich eine Fotografie aus dem Winter 1919/20 abgebildet, die zeigt dieses Gasthaus. Allerdings beeindruckender als das Wirtshaus ist das mächtige Gebilde aus Eis. Als Erklärung steht: „Bei der ‚Schneeburg‘, Eisbildung an der Wasserzuleitung zur Turbine (1919/20).“

Bestimmt hat man da den Namen „Schneeburg“ abgeleitet.

Einen Ort mit „Winter“ im Namen gibt es aber im Odenwald: Winterkasten. Der Ort ist heute ein Stadtteil von Lindenfels, hat 750 Einwohner  und liegt immerhin 430 m ü. NN. Wobei die Gemarkung des Ortes bis zu der nahen Neunkirchner Höhe reicht und die liegt immerhin über 600 m hoch. Vom Parkplatz „Weinweg“ (L3399 ) aus gelangen Sie in etwa 30 Minuten zum 34 m hohen Kaiserturm, der seit 1906 die zweithöchste Erhebung des Odenwaldes schmückt. Nur am Wochenende geöffnet ist diese kleine höchst gelegenste Wirtschaft im Odenwald. Unweit vom Kaiserturm sprudelt die Gersprenz, türmen sich Felsen zum „Seibertstein“ auf; und wenn Sie vom Kaiserturm nach Westen gehen, gelangen Sie zur imposanten Radaranlage und in Fortsetzung zur Modauquelle.

Ein Ort, wo Sie „Schnee“ und „Winter“ vorfinden, liegt am Rand des Odenwaldes und der Oberrheinebene: der Hermannshof in Weinheim. Dieser Garten ist auch im Winter sehenswert. Ende Januar beginnen in geschützten Lagen die Schneeglöckchen zu blühen. Und gelb leuchten die Winterlinge im weißen Schnee. Auch wenn die freundlichen Mitarbeiter Sie ermahnen: „Es wird nicht gestreut!“, bummeln Sie durch die einzigartige Gartenanlage.

Also, wenn wir vom Winter und Schnee reden, darf das „Eis“ nicht vergessen werden. Zwar hat kaum eine der italienischen Eisdielen im Winter geöffnet – Ausnahme: Die in Erbach/Odenwald erwartet auch bei Kälte und Schnee eishungrige Gäste!!! - , aber der Odenwald und das Ried können auch mit natürlichem Eis aufwarten. So ist unterhalb des Hardberges ein Buntsandstein-Steinbruch, der regelmäßig mächtige Eiszapfen und ganze Eiswände dank einiger kleiner Quellen ausbildet. Eiskletterer haben sich hier schon in kalten Wintern „vergnügt“. Jetzt ist das Betreten aufgrund massiver Felsabstürze zwar verboten, aber ein Blick auf diese mächtigen Eiszapfen ist immer noch möglich.

Möglich ist auch das Schlittschuhfahren auf natürlichen Gewässern. Der Altrhein bei Lampertheim ist zwar selten so tief gefroren, dass man ihn ohne Gefahr an Leib und Leben betreten kann, aber wenn … Eine fantastische riesige Eisbahn erwartet Sie dann im NSG „Biedensand“. Aber auch andere Gewässer bieten schöne „Eis“-Bilder. Man kann zwar den Bruchsee bei Heppenheim oder den Marbacher Stausee nicht betreten, für den Hobbyfotografen lohnt sich ein Ausflug allemal. Und wenn diese Seen völlig zugefroren sind, dann "stöhnen" und "jammern" und "seufzen" sie, dass man meinen könnte, die Geister der Seen beklagen ihr eisiges Los.

Und damit Sie bei so viel Eis nicht leichtsinnig werden, hier ein wunderschönes Wintergedicht vom „Büblein auf dem Eis“!

 

Will sehen, was ich weiß, vom Büblein auf dem Eis

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  von Friedrich Güll (1827)

 

Gefroren hat es heuer 
noch gar kein festes Eis. 
Das Büblein steht am Weiher 
und spricht zu sich ganz leis: 
Ich will es einmal wagen, 
das Eis, es muss doch tragen. -
Wer weiß?

 

Das Büblein stapft und hacket 
mit seinem Stiefelein. 
Das Eis auf einmal knacket, 
und krach! schon bricht's hinein. 
Das Büblein platscht und krabbelt, 
als wie ein Krebs und zappelt 
mit Arm und Bein.

 

O helft, ich muss versinken 
in lauter Eis und Schnee! 
O helft, ich muss ertrinken 
im tiefen, tiefen See!
Wär nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen, 
o weh!

 

Der packt es bei dem Schopfe 
und zieht es dann heraus.
Vom Fuße bis zum Kopfe 
wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet, 
der Vater hats geklopfet 
zu Haus.

 

Und ganz zum Schluss noch eine Empfehlung: Wandern Sie bei großer Kälte zum einzigen Wasserfall im mittleren Odenwald – zum „Fallenden Wasser“ (auch „Fallender Bach“ genannt)! Ein einzigartiger Anblick wird Sie erfreuen – wenn Sie Eis mögen!

 

Das Februar-Kalenderblatt beschäftigt sich natürlich mit der Fasnacht - der Fastnacht! 

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Bilder von den Orten, die im Kalenderblatt benannt sind:


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